Diese Woche hat das australische Parlament beschlossen, soziale Medien erst für junge Menschen ab 16 Jahre zuzulassen. Die Medienkonzerne müssen dafür Sorge tragen, dass die jungen Leute vorher keinen Account einrichten können. Bei Zuwiderhandlungen drohen empfindlich hohe Strafen.
Wäre das auch ein gangbarer Weg in Europa und Deutschland? Erste Umfragen unter Erwachsenen zeigen eine ca. 80% Zustimmung und selbst bei jungen Menschen überwiegt die Zustimmung. Ich meine, es würde der psychischen Gesundheit und der Verhinderung von Sucht zuträglich sein, eine solche Regelung einzuführen. Außerdem würden manipulative Beeinflussungen unserer Jugend zurückgedrängt. Das wird nicht nur den jungen Leuten gut tun, sondern auch unserer Gesellschaft. Deshalb würde ich ein solches Gesetz unterstützen. Natürlich entbindet es nicht die Eltern sich mit dem Medienkonsum ihrer Kinder zu beschäftigen.
Ich würde das Gesetz als Chance verstehen, wenn es zu einer breiten Diskussion über die modernen Medien in der gesamten Gesellschaft führen würde. Viele Erwachsene und Eltern sind durch die rasante Entwicklung der neuen Techniken regelrecht überrollt worden. Ihre Kinder wurden dadurch mit dem Medienkonsum oft alleine gelassen und waren schnell überfordert.
Ich bin in der Regel gegen Verbote, aber in diesem Fall würden meiner Ansicht nach die Vorteile, die Nachteile eindeutig überwiegen. Auch wenn ich mich wiederhole. Eine gesellschaftliche Diskussion über die Nutzung und den Sinn von sozialen Medien müsste parallel geführt werden.
Jorg Böttcher
Bundestagskandidat der
Freien Wähler in Kiel